Was kommt, wenn die Werkrealschule weg ist?
In einer aktuellen Vorlage für den Gemeinderat schlägt das Referat Jugend und Bildung vor, die derzeit noch sieben Werkrealschulen in Stuttgart bis zum Ende des Schuljahres 2030/2031 auslaufen zu lassen. Der maßgebliche Grund für diesen Vorschlag ist der Beschluss des Landes, den Werkrealschulabschluss bis dahin abzuschaffen.
Da die Kinder mit einer Werkrealschulempfehlung (und deren Eltern) frei wählen dürfen, ob sie nach der Grundschule eine Werkrealschule, eine Gemeinschaftsschule oder eine Realschule besuchen, ist die Nachfrage nach der Werkrealschule schon seit Jahren stark rückläufig. Die Familien stimmen mit den Füßen ab und schicken ihre Kinder zum Großteil lieber auf die Gemeinschafts- und Realschulen. Der Wegfall des Werkrealschulabschlusses führt nun dazu, dass die Attraktivität der Werkrealschule weiter sinkt.
Uns Freien Wählern ist bewusst, dass die Werkrealschulen gute Arbeit leisten. Angesichts der beschriebenen Rahmenbedingungen halten wir den Vorschlag der Verwaltung trotzdem für richtig, zumal an den Gemeinschafts- und Realschulen bereits heute auf unterschiedlichen Niveaus gelernt wird und verschiedene Abschlüsse möglich sind. Um der Nachfrage nachzukommen, will die Stadt zudem zwei neue Realschulen einrichten.
Klärungsbedarf sehen wir Freie Wähler bei der Verteilung der Schulen übers Stadtgebiet. Deshalb wollen wir die Verwaltung prüfen lassen, ob zum Beispiel in Wangen oder Stuttgart-Ost eine weitere Gemeinschaftsschule eingerichtet werden kann.