Kurzfassung der Rede von Stadtrat Konrad Zaiß
Fraktionsvorsitzender
Freie Wähler Gemeinderatsfraktion Stuttgart anlässlich der Generaldebatte Klimaschutz im Gemeinderat der
Landeshauptstadt Stuttgart 22. Februar 2024
Technologieoffen bleiben, neue Entdeckungen und Erkenntnisse nutzen
Vor bald zwei Jahren haben wir den Beschluss gefasst, dass Stuttgart bis zum Jahr 2035 klimaneutral werden soll. Schon damals habe ich in meiner Rede betont, dass wir bei Energieeinsparung, Klimaschutz und Klimaanpassung nicht bei null anfangen, aber natürlich noch einen weiten Weg vor uns haben, um das ausgesprochen ambitionierte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.
Wenn wir auf die Zeit zurückblicken, die seit unserem Beschluss vergangen ist, dann fehlt es vielleicht an auffälligen Projekten, die im Stadtbild weithin sichtbar sind. Dennoch wird deutlich, dass wir einige bedeutende Beschlüsse gefasst haben, die so oder ähnlich vor einigen Jahren kaum denkbar gewesen wären. Zudem gibt es positive Meldungen, an denen man ablesen kann, dass wir bei der Energiewende Fahrt aufnehmen.
So haben wir erst vor wenigen Wochen die „Kommunale Wärmeplanung“ als wichtige Komponente der Energiewende auf den Weg gebracht: Ob mit Wärmepumpen oder Fernwärme, Geothermie oder Flusswasserwärme, Abwasserwärmerückgewinnung oder Strom – wichtig ist, dass die Bevölkerung mit Wärme versorgt werden kann, die klimaneutral erzeugt wird.
In diesem Zusammenhang lässt ein Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 17. Februar aufhorchen. Darin wird über Vorkommen von natürlichem Wasserstoff berichtet, der in Lothringen und anderen Gebieten Europas in der Erde lagert.
Künstlich hergestellter Wasserstoff ist sehr aufwändig in der Erzeugung, nicht in großen Mengen verfügbar und deshalb teuer. Sollte jedoch natürlicher Wasserstoff in ausreichender Menge vorhanden sein, so ergäben sich ganz neue Möglichkeiten.
Ich glaube, dass immer wieder neue Entdeckungen und Erkenntnisse bei der Energiewende und beim Klimaschutz helfen werden. Deshalb müssen wir technologieoffen bleiben, aber trotzdem sparsam mit den uns bis jetzt bekannten Energiequellen umgehen.