Nadelöhr König-Karl-Straße
Obwohl es offensichtlich war und ist, dass der Straßenverkehr in Bad Cannstatt unter dem Wegfall der Wilhelms- und der Rosensteinbrücke leidet, hat die öko-sozial-linke Mehrheit des Gemeinderats vor fast einem Jahr beschlossen, zwischen Kleemannstraße und Wilhelmsplatz eine der beiden Autofahrspuren auf der König-Karl-Straße in eine Umweltspur für Busse, Taxis und Radfahrer umzuwidmen. Der Vollzug der Maßnahme, die im Rahmen eines sogenannten Verkehrsversuchs umgesetzt wird, erfolgte letzte Woche.
Angesichts dessen, dass die König-Karls-Brücke, die König-Karl-Straße und der Wilhelmsplatz schon bisher ein Flaschenhals im Straßennetz von Bad Cannstatt waren, gehen wir Freie Wähler davon aus, dass sich die Verkehrssituation mit dem Verkehrsversuch, der aus unserer Sicht zur Unzeit kommt, weiter zuspitzen wird. Alle Beteiligten wären gut beraten gewesen, mindestens die Fertigstellung des Leuze-Knotens und besser noch den Wiederaufbau der Rosensteinbrücke abzuwarten, bevor hier eine der beiden Fahrspuren weggenommen wird.
Wenn die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung so weitermachen, dann ist Bad Cannstatt aus dem Westen und Süden der Stadt bald nicht mehr mit dem Auto zu erreichen. Es liegt in deren Verantwortung, wenn Autofahrer einen Bogen um Bad Cannstatt machen und bei den Geschäften im zweitgrößten Zentrum der Stadt Kunden ausbleiben.
Eine Umweltspur mag ein guter Gedanke sein. Wenn sie aus einem Flaschenhals ein Nadelöhr macht, ist sie aber fehl am Platz!