Was wird aus der Gasversorgung in der Stadt?
Der Beitrag „Sauberes Heizen: Keine Zukunft für Öl und Gas“ im ZDF-Magazin „frontal“ sorgte Mitte Oktober für Aufsehen. In dem neun Minuten langen Film heißt es seitens eines Mitarbeiters der Stadt, dass Stuttgart 2035 klimaneutral sein wolle und deshalb zu diesem Zeitpunkt das Gasnetz in ganz Stuttgart stillgelegt werde.
Wir Freie Wähler haben das sehr ambitionierte Ziel, Stuttgart bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu machen, mitbeschlossen. Die Aussage, das Gasnetz werde 2035 in ganz Stuttgart abgestellt, halten wir dennoch für falsch.
Aktuell heizen ungefähr 70 Prozent aller Haushalte in Stuttgart mit Gas. Die Umstellung auf eine andere Art der Wärmeversorgung ist teuer, aufwendig und oft von Rahmenbedingungen abhängig, die die Hausbesitzer kaum beeinflussen können. Ein Gebäude kann zum Beispiel nur dann an ein Wärmenetz angeschlossen werden, wenn es ein solches im entsprechenden Gebiet auch gibt.
Schwer wiegt für uns Freie Wähler überdies, dass die Stadt selber den Einbau von Gasheizungen sowie die Herstellung von Gasanschlüssen bis vor zwei Jahren noch finanziell bezuschusst hat. Die zuletzt geförderten Gasheizungen wären 2035 gerade einmal 13 Jahre alt und damit ganz bestimmt nicht am Ende ihrer Lebensdauer.
Aus unserer Sicht ist es nicht vermittelbar und auch nicht im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes, die modernen und energiesparenden Gasheizungen vorzeitig auszubauen und zu verschrotten. Zudem entscheidet nicht (allein) die Stadt, ob und wann das Gasnetz abgestellt wird.