19.09.2024

Der fragwürdige Nutzen von Leih-E-Scootern

Während Leih-E-Scooter von den Anbietern als Beitrag zur Verkehrswende, als Fortbewegungsmittel für die letzte Meile und als Alternative zu Fahrten mit dem Auto angepriesen werden, hält sich die Begeisterung über diese Elektrokleinstfahrzeuge in der Bevölkerung in Grenzen.

Der Grund dafür ist, dass viele der Nutzer von Miet-E-Scootern ein rücksichtsloses Verhalten an den Tag legen, indem sie Verkehrsregeln missachten, verbotenerweise auf Gehwegen fahren, oder – wie die Unfallstatistiken zeigen – einen waghalsigen Fahrstil an den Tag legen, mit dem sie sich und andere gefährden. Hinzu kommt insbesondere das achtlose Abstellen oder Ablegen von E-Scootern in Grünanlagen, auf Gehwegen und vor Hauseingängen und Einfahrten. E-Scooter, die den Weg versperren oder einengen, sind nicht nur störend und ein Hindernis für Fußgänger, für Menschen mit Rollator oder für Eltern mit Kinderwagen, sondern auch eine große Gefahr für sehbehinderte und blinde Menschen, die über die kleinen Fahrzeuge stolpern und sich bei einem Sturz Verletzungen zuziehen können.

Auf diese Gefahren haben wir Freie Wähler schon vor über drei Jahren in einem Antrag hingewiesen. Dass die Stadt den Anbietern von Miet-E-Scootern seither strengere Vorgaben macht, ist gut. Trotzdem haben wir den Eindruck, dass man auf die Leih-E-Scooter, die offensichtlich vor allem als Spaßfahrzeuge dienen, gut verzichten kann. Dass sie einen sinnvollen und spürbaren Beitrag zur Verkehrswende leisten, halten wir für äußerst fragwürdig.