Bauen: Salamitaktik kostet Zeit und Geld
Wie der Tagespresse kürzlich zu entnehmen war, sieht sich die Evangelische Heimstiftung außerstande, die Planung eines Pflegeheims mit 45 Plätzen in Weilimdorf fortzusetzen, wenn die Stadt auf die Durchführung eines Architektenwettbewerbs mit mehreren Büros besteht. Diese sogenannte Mehrfachbeauftragung dauere ein Jahr und koste eine Menge Geld, das die Heimstiftung angesichts der aktuell ohnehin sehr hohen Baukosten nicht aufbringen könne, so deren Geschäftsführer. Dass es sich dabei um keinen Einzelfall handelt, haben wir Freie Wähler bei einem Gespräch in unserer letzten Fraktionssitzung erfahren. Bei dem Projekt, das uns vorgestellt wurde, geht es zwar nicht um ein Pflegeheim, sondern um ein gewerbliches Bauvorhaben. Aber auch bei diesem Bauprojekt erweist sich die Forderung nach einer Mehrfachbeauftragung als hemmend, wenn nicht gar als projektverhindernd. Hinzu kommt, dass die Stadtverwaltung in der Kommunikation mit dem Vorhabenträger offenbar eine Art Salamitaktik anwendet. Ist eine Forderung erfüllt, ein Nachweis erbracht, ein Gutachten erstellt, folgt – Sie ahnen es – die nächste Forderung. So hangelt sich die Planung scheibchenweise und mühsam von einer Besprechung zur anderen und die Möglichkeit zur Umsetzung lässt auf sich warten. Dass dieses Projekt nun schon seit 2017 geplant wird und in der Warteschleife hängt, macht uns Freie Wähler ein Stück weit fassungslos.