Die Unternehmen sollen’s richten, Stadt und Land warten ab
„Unternehmen sollen Beitrag für bessere Luft leisten“, lautet die Schlagzeile über einem Bericht in den heutigen Ausgaben von Stuttgarter Nachrichten und Stuttgarter Zeitung. In diesem Zeitungsartikel wird auch über eine Aussage des Leiters der integrierten Verkehrsleitzentrale, Ralf Thomas, berichtet. Bei einem Rundgang durch die Stuttgarter Leitstelle soll er im Beisein von Ministerpräsident Kretschmann, Verkehrsminister Hermann und Oberbürgermeister Kuhn deutlich gemacht haben, „dass die weitere Verflüssigung des Verkehrs für die Luftqualität in Stuttgart ein entscheidender Faktor ist.“
„Zusammen mit anderen weisen wir Freie Wähler schon lange darauf hin, dass die Verflüssigung des Autoverkehrs Priorität haben muss. Leider haben wir den Eindruck, dass Stadt und Land genau entgegengesetzt handeln und den Verkehr eher ausbremsen als verflüssigen“, sagt Rose von Stein, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Freie Wähler Gemeinderatsfraktion Stuttgart. Als Beispiele führt Rose von Stein an: Die Schnellbuslinie X1, den über Jahre vernachlässigten Bau von Kreisverkehren sowie den fehlenden Willen, ein Ringstraßensystem zu planen und zu bauen.
Zudem kritisiert die Freie Wähler-Stadträtin die Haltung der Spitzen von Land und Stadt, die die Industrie und alle anderen dazu verpflichten, ihren Teil zur Luftreinhaltung in Stuttgart und der Region beizutragen, den stadt- und landeseigenen Behörden bei Fahrverboten aber weitreichende Ausnahmegenehmigungen eingeräumt haben.
„Land und Stadt müssen dafür sorgen, dass Fahrzeuge von Behörden schnell nachgerüstet oder erneuert werden“, sagt Rose von Stein, die auch zu bedenken gibt, dass zum Beispiel viele Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr überaltert sind und nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen. „Die öffentliche Hand sollte Vorbild sein“, so Rose von Stein.