11. Juli 2019

Gegen die Verödung von Stadtquartieren

In der „Weltzeit“ des Radioprogramms Deutschlandfunk Kultur gab es im April einen Bericht darüber, was die Stadt Paris unternimmt, um in ihren Stadtteilen die klassischen Strukturen der kleinen, inhabergeführten Läden zu erhalten. „Paris ist teuer – und wird jährlich teurer. Um das individuelle Flair der Straßen zu bewahren, bietet die Stadt in bestimmten Quartieren kleinen Einkaufsläden besonderen Schutz“, so der Bericht. Zu verdanken sei das der „Semaest“ – einer Institution, die sich mit Geldern aus dem Rathaus um den Erhalt des Einzelhandels kümmere. Aufgrund eines Aktionsplans habe die Semaest in einigen Stadtvierteln das Vorkaufsrecht für Ladenlokale. Unter den Pachtinteressenten wähle sie dann diejenigen aus, deren Warenangebot am besten ins Viertel passe und vermiete die Läden zu günstigen Konditionen. Stuttgart kämpft insbesondere in den äußeren Stadtbezirken für lebendige und attraktive Stadtteilzentren. Uns Freien Wählern ist durchaus bewusst, dass die Stadt mit den Konzepten „Stadtteilzentren konkret“ und „Nahversorgung konkret“ einen ähnlichen Weg wie Paris eingeschlagen hat. Dennoch finden wir das Konzept der Stadt Paris interessant. Deshalb haben wir beantragt, dass die Stadtverwaltung prüft, welche Ideen aus Paris für Stuttgart und seine Stadtteile realisierungsfähig sein können.