Amtsblattbeitrag, 15. März 2018

„O heiliger Sankt Florian, verschon‘ mein Haus,

zünd‘ and‘re an“, lautet ein Spruch, den wir alle kennen. Leider könnte man oft meinen, dass er in Bezug auf das Miteinander in der Stadt mehr denn je Gültigkeit hat. Jedenfalls lässt der Protest nicht lange auf sich warten, wenn in Stuttgart irgendetwas verändert werden soll. Meistens geht es dabei ums Abreißen oder ums Bauen, manchmal auch ums Schließen oder ums Eröffnen und nicht zuletzt um die Angst vor Verkehr, Lärm, Staub, Geruch und weiteren Beeinträchtigungen. In erster Linie mag das daran liegen, dass wir in einem verdichteten Raum leben, in dem Flächen begrenzt sind und Neues seit Stuttgart 21 einen eher schlechten Ruf hat – übrigens völlig zu Unrecht, wie wir meinen. Diese „ablehnende Grundhaltung“ führt mit dazu, dass es immer schwieriger wird, wichtige Vorhaben auf den Weg zu bringen – seien es Nachverdichtungen in Wohngebieten, der Bau von Bürogebäuden und Kindertagesstätten oder die Einrichtung von Betriebshöfen. Dabei sind fast alle dieser Vorhaben von Bedeutung für unsere Stadt und deren Einwohnerinnen und Einwohner, weil sie Wohnraum, Arbeits- oder Kitaplätze schaffen oder dafür sorgen, dass die Stadtbahn fährt und der Müll regelmäßig abgeholt wird. Als Stadträtinnen und Stadträte der Freien Wähler sehen wir uns daher in der Pflicht, die vielen (Einzel-)Interessen gut abzuwägen.