Anfrage vom 05.10.2020
Am 8. September 2020 veröffentlichte die Stadt eine Pressemitteilung mit dem Titel "Über eine Million Fahrten mit dem Rad auf der König-Karls-Brücke gezählt". Im Text der Pressemitteilung heißt es: "Immer mehr Menschen nutzen das Rad in Stuttgart: Die Zählstelle auf der König-Karls-Brücke meldet aktuell über eine Million Fahrten. Am Dienstag, 8. September, wurde die Rekord-Marke geknackt. Im vergangenen Jahr wurde dieser Wert erstmals erreicht, allerdings erst Ende Dezember."
Dass in Stuttgart mehr mit dem Rad gefahren wird, wollen wir Freie Wähler nicht in Abrede stellen. Nachvollziehbar ist für uns auch, dass es aufgrund der Corona-Pandemie einen Zuwachs beim Radverkehr gab bzw. gibt. Die oben geschilderte Erfolgsmeldung wollen wir dennoch hinterfragen, weil uns aufgefallen ist, dass es im Bereich bei der Zählstelle auf der König-Karls-Brücke am 23. Juni 2020 eine bauliche Veränderung gegeben hat, die bei der starken Zunahme der Radler an der Zählstelle auch eine Rolle gespielt haben dürfte.
Am 23. Juni 2020 meldete die Stadt nämlich in einer Pressemitteilung, dass der Neckarradweg entlang der Uferstraße zwischen Mineralbad Leuze und Gaisburger Brücke aufgrund der Arbeiten für das Straßenbauprojekt Rosensteintunnel bzw. für das Teilprojekt B10/B14-Verbindung am Leuze ab sofort bis Jahresende gesperrt werden muss. Fahrradfahrer, die diesen Weg bis zum 22. Juni genutzt hatten, um aus Richtung Wangen ins Stuttgarter Stadtzentrum bzw. in den Unteren Schloßgarten/Rosensteinpark zu gelangen oder umgekehrt, passierten die Fahrradzählstelle auf der König-Karls-Brücke aufgrund der bis dahin bestehenden Wegeführung nicht. Seit dem 23. Juni sieht die offizielle Umleitungsstrecke für Radfahrer vor, dass diese für den oben genannten Abschnitt des Neckarradwegs die Mercedesstraße auf der anderen Neckarseite benutzen.
Die oben beschriebene Umleitung führt dazu, dass die Radfahrer zwangsläufig die Zählstelle auf der König-Karls-Brücke passieren. Es liegt also nahe, dass der hohe Anstieg und das deutlich frühere Erreichen der Millionenmarke nicht allein mit der allgemeinen und der Corona-bedingten Zunahme des Radverkehrs zu tun hat, sondern auch mit dieser Umleitungsstrecke.
Wir fragen: